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Andacht

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Foto: © Klaus Steinike

Pfarrer Ulrich Kastner

Copyrighthinweis: Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart - Grafik: © GemeindebriefDruckerei

Monatsspruch November 2025

Gott spricht:

Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen

und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.

                                                                                                       Hesekiel 34, 16


Liebe Gemeinde,

35 Jahre sind vergangen seit der Wiedervereinigung – von 1990 bis 2025.

Am 3.Oktober feiern wir die Wiedervereinigung – zum 35. Mal. 

 

„Gemeinsam Demokratie und Freiheit feiern!

Am 3. Oktober 2025 feiern wir 35 Jahre Deutsche Einheit. Ein großer Glücksmoment in der deutschen Geschichte, der ohne den Mut der DDR-Bürgerinnen und Bürger und ihrem friedlichen Kampf für Freiheit und Demokratie nicht möglich gewesen wäre.“

So lässt die Bundesregierung schreiben. Es ist allerdings der „Ostbeauftragte der Bundesregierung“ der dafür zuständig ist. Und ein Deutschlandfest findet im Saarland statt. Für die einzige friedliche und erfolgreiche Revolution Deutschlands, in deren Folge die Vereinigung stattfand, sind das jedoch eher randständige Akteure und Schauplätze. Und bisher ist das Jubiläum der Vereinigung nicht präsent in der Öffentlichkeit. Natürlich gibt es aktuelle und brisante Themen der Gegenwart. Aber offenbart sich in dieser Zurückhaltung evtl. auch eine gewisse innere Distanz? Für die ehemals ebenfalls geteilten Kirchen ist die Vereinigung jedenfalls ein Grund zur Freude und der Dankbarkeit. Wer hätte das vor 36 Jahren jemals für möglich gehalten? Wenn wir diese Ereignisse auch als ein Geschenk der Gnade Gottes sehen, schärft das vielleicht auch unseren Blick dafür, was daraus geworden ist. Vieles wurde erreicht, aber manches ist noch zu tun. Gott ist ganz gewiss kein „Konservativer“ – aber die Hoffnung auf Heilung, der Wunsch nach Wiederherstellung, er gehört zu uns Menschen dazu. Es ist eher eine Frage der Gerechtigkeit. Und im biblischen Verständnis hat Gerechtigkeit ohnehin mehr mit einer „geheilten Gemeinschaft“ zu tun, dem gelingenden Miteinander. Es ist das alte Thema, das uns auch Weihnachten wieder beschäftigt – seit nun schon zweitausend Jahren – die Nähe Gottes, mit der er zu uns Menschen kommt, um zu verbinden, zu heilen, zu trösten. Gott will Leben für uns Menschen.

 

Pfarrer Ulrich Kastner



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